Wirtz International mit der Wiederbelebung des Berliner Georg-Knorr-Parks beauftragt

Nach einer städtebaulichen Ausschreibung wurde der Entwurf für das Quartier Georg-Knorr-Park in Berlin von David Chipperfield Architects Berlin mit Wirtz International Landscape Architects von einer Fachjury als Siegerentwurf ausgewählt.

Der Georg-Knorr-Park, ein ehemaliger Industrie- und Produktionsstandort im Berliner Bezirk Marzahn, soll in ein lebendiges Wohn- und Geschäftsviertel umgewandelt werden. Das neun Hektar große Areal, das durch ein Ensemble von denkmalgeschützten Gebäuden, umgeben von städtischer Infrastruktur und gewerblicher Industrie, gekennzeichnet ist, wird 152.000 Quadratmeter umfassen, darunter 1.400 erschwingliche Mietwohnungen und 90.000 Quadratmeter Büro- und Gewerbeflächen.

Eine neue städtebauliche Struktur aus Hofgebäuden und Türmen unterschiedlicher Größe nimmt die bestehende orthogonale Ordnung des benachbarten Industriekomplexes auf und integriert die denkmalgeschützten Gebäude und Bauelemente. An den Außenseiten der neuen Blöcke befinden sich offene Arkaden, die einen baulichen Lärmschutz gegenüber der städtischen Umgebung bieten und von beiden Seiten Licht und Luft in die Wohnungen lassen. Gleichzeitig bieten die Arkaden den Bewohnern einen Raum, in dem sie sich treffen und austauschen können. Das neue Viertel wird von drei Türmen überragt, die sich über das Viertel erheben. Ihre vertikale Sichtbarkeit erinnert an die benachbarten Türme in Marzahn-Hellersdorf und tritt in einen übergeordneten städtebaulichen Dialog.

Die Struktur der Hofgebäude ermöglicht es, das große Gebiet in kleinere urbane Bereiche zu unterteilen und so Identifikationsräume zu schaffen. Diese Struktur schafft überschaubare Lebensgemeinschaften und einen Ort, der dem menschlichen Maßstab entspricht. Ein auf einem Säulenraster basierendes System aus drei verschiedenen Modulen ermöglicht eine räumliche Flexibilität bei der Konfiguration der einzelnen Wohnungen sowie der Gewerbe- und Einzelhandelsflächen im Erdgeschoss.

Umgeben von einem schützenden Grüngürtel, in den öffentliche Sport- und Spielplätze integriert sind, erstreckt sich ein umfassendes, breit gefächertes Wegesystem für Fußgänger und Radfahrer bis ins Innere des Viertels. Durch die direkte Anbindung an den öffentlichen Nahverkehr ist das Quartier nahezu autofrei. Großzügige Bögen erleichtern die intuitive Orientierung, und die öffentlichen Nutzungen sind entlang einer zentralen Achse angeordnet. Der größte, zentral gelegene Hof wird als Stadtplatz mit einer Kindertagesstätte, Restaurants und Cafés wahrgenommen und bietet einen Treffpunkt für das Viertel und seine Besucher.

Die großzügigen Innenhöfe sind als unversiegelte Flächen mit Rasenlandschaften und vielen Bäumen gestaltet und tragen wesentlich zum angenehmen Klima des Quartiers bei. Das Zusammenspiel von Architektur und Natur verleiht jedem Hof seinen eigenen Charakter. Mit Ruheplätzen, Aktivitätsbereichen, Gemeinschaftsgärten, Spielplätzen und organisierten Seniorentreffs werden Naturräume geschaffen, in denen sich jede Altersgruppe wohl fühlt. Die weitläufigen begrünten Dächer die als fünfte Fassade fungieren, bieten Platz für Sport oder Treffpunkte und versprechen allen Bewohnern spektakuläre Ausblicke über die Stadt und stellen somit einen erweiterten Stadtraum dar, der dem Georg-Knorr-Park Identität verleiht.